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Kultur.Service Bamberg für Schulen und Kitas

Herr Barth fragt nach...

...bei Susanne Peters

veröffentlicht am 03.03.2021

Mit welchen Projekten im Bereich Kulturelle Bildung bist du aktuell unterwegs?

Ich stelle mit Kindern auf traditionelle Weise Papier her. Von der Zubereitung der Pulpe über das Schöpfen des Bogens bis hin zur Verarbeitung zum gebrauchsfertigen Papier möchte ich dabei Wissen, Handwerk und Kreativität vereinen. Die Erfindung des Papiers ist wohl einer der bedeutendsten Meilensteine in der Kulturgeschichte. Doch selbst im digitalen Zeitalter scheint man an diesem Werkstoff nicht wirklich vorbei zu kommen – wenngleich Papier heute gerne als Wegwerfprodukt wahrgenommen wird. Neben Entstehungsgeschichte und altem Handwerk geht es mir also auch um Wertschätzung des Materials und Schonung von Ressourcen.

Was begeistert dich besonders an der kulturpädagogischen Arbeit?

Das ist definitiv die Begeisterungsfähigkeit der Kinder. Selbst die traditionelle Papierherstellung, wo es besonders auf akkurates und sauberes Arbeiten ankommt, wo viel Konzentration und Feinmotorik erforderlich ist, garantiert rote Wangen und leuchtende Augen! Das Staunen über eigene Fähigkeiten – das zu sehen macht unheimlich Spaß.

Wenn du nicht gerade Projekte an Schulen und Kitas durchführst, was ist deine Profession oder Passion als Kulturschaffende?

Eigentlich bin ich Historikerin, da ist man der Kultur ja ohnehin sehr nahe. Zwischendurch habe ich Kulturreisen geleitet und für den Kulturteil einer kleinen Zeitung geschrieben. Inzwischen habe ich mich dem Werkstoff Papier verschrieben, fertige Buchbinderarbeiten, designe Papierschmuck und träume von einem kleinen Laden…

Welches Schlüsselerlebnis oder welche prägende Person hat dich dazu inspiriert, im Kulturbereich aktiv zu werden?

Das war eher eine längere Entwicklung. Die Lust über den eigenen Horizont zu blicken hat mir sicherlich meine Mutter mit auf den Weg gegeben, die mich in Ausstellungen und Konzerte, ins Theater und auf viele Reisen mitgenommen hat. Dann gab es freilich auch immer wieder prägende Ereignisse und Personen: Lehrer, Freunde, Bücher, Vorlesungen, Auslandsaufenthalte… Als junger Mensch konnte ich viel an Freizeit- und Kulturarbeit partizipieren - auch da gab es Vorbilder. Ich finde es sehr spannend, wenn Menschen etwas von sich teilen. Wenn ich so zurückblicke, stammen die wirklich bleibenden Eindrücke aus meiner Kindheit und Jugend. Gerade deshalb empfinde ich die Arbeit von Initiativen wie eben KS:BAM so ungemein wichtig.

Was bedeutet Kulturelle Bildung für dich persönlich?

Das Schöne an Kultureller Bildung ist doch, dass alle Inhalte, Fähigkeiten und Gefühle, die über sie transportiert werden, den Einzelnen wachsen lassen, ohne den Anderen einzuschränken. Ich glaube, dass (inter-)kulturelle Bildung ein Muss für die "persönliche Menschwerdung" ist und zur Zeit wohl den wirksamsten Schutz vor allerlei politischen Ismen darstellt.

Welche drei Dinge haben du und der KS:BAM gemeinsam?

Den Wunsch nach Partizipation; die Herzlichkeit anderen Menschen gegenüber; die Freude über das Freuen.

Welche Persönlichkeit aus Kunst und Kultur hättest du gerne einmal als Gast zum Dinner (warum)?

Eher anders herum: Ich wäre furchtbar gerne einmal Gast in den Salons einer Gertrude Stein oder Alma Mahler-Werfel gewesen. Was für eine Vorstellung, die intellektuelle Welt in einem Wohnzimmer um sich zu haben!

Was könnte man bei dir unter dem Sofa oder auf dem Schrank Spannendes finden?

Gesammelte Werke und gesammeltes Werkzeug!

Wenn du morgen mit einer neuen Fähigkeit aufwachen würdest, welche wäre das?

Gilt auch eine Fähigkeit, die es nicht gibt? Dann wäre es das Zeitreisen.  

Zu welcher Musik könntest du tanzen bis zum Umfallen? Welchen Film würdest du auch noch ein hundertstes Mal ansehen?

Bei "Late in the evening" von Simon & Garfunkel stehen meine Füße niemals still. Ich liebe Woody-Allen-Filme! Aber 100 Mal? Das ist definitiv zu viel!

Welche drei Dinge machen einen perfekten Sonntag aus?

Familie/Freunde; Wasser/Berge; Wein/Bier – jeder dieser Dreiklänge verspricht ein tolles Wochenende!

Was fehlt dir noch zu deinem Glück in Bamberg?

Ein eigener kleiner Laden mit Atelier.

Welches sind deine 4 Lieblinge in Bamberg und Umgebung?

Lieblings-Kultur/-veranstaltung/-organisation

Das Sommerkino im Hain-Bad und "Bamberg zaubert" sind große Klasse.

Lieblingsort/-raum

Als Wahl-Bambergerin ist für mich die ganze Altstadt ein einziger Lieblingsort. Ich lebe wahnsinnig gerne in dieser Stadt.  

Lieblingscafé/-restaurant/-keller

Ich bin ein überzeugter Kellergänger. Je nach Priorität – Bier, Essen oder Lage – haben wir ein beachtliches Repertoire. Leider gibt es für meinen Geschmack die eierlegende Wollmilchsau auch unter den Kellern eher selten und wenn, dann fällt dies unter "Persönlicher Geheimtipp".

Persönlicher Geheimtipp

Ein Geheimtipp heißt so, weil er geheim bleiben sollte…

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